Hamburg, Mitte April bei 12° C Nieselregen, also genau das richtige Wetter um mit Cäptn Clepto und seinen Homeboys mal spontan einen Aal in die Pfanne zu hauen.

 

Auf dem Weg runter zu den Landungsbrücken vibriert das Telefon auf dem Armaturenbrett. Eric gibt durch; Der Kapitän hat noch Schlagseite und also eine halbe Stunde Verspätung. Er und Alex seien aber schon unten am alten Elbtunnel und hätten alles am Start. Ich soll nur den Kocher und den Aal mitbringen und Aalles wird gut. Aalraight Aalter, da bin ich ja mal gespannt!

Cäptn Clepto mit Aal Aal_Paar_01.jpg Fahrstuhl des Alten Elbtunnels Marktzeit_Aalbrötchen_Clepto__31_klein.jpg Marktzeit_Aalbrötchen_Clepto__14.jpg Marktzeit_Aalbrötchen_Clepto__15.jpg skate Marktzeit_Aalbrötchen_Clepto__39_klein.jpg Street Kitchen Aal und Zitrone Marktzeit_Aalbrötchen_Clepto__92_klein.jpg Marktzeit_Aalbrötchen_Clepto__98_Pfanne.jpg fertiges Aal-Brötchen

 

Also noch Zeit um an die Tanke ran zu fahren und dem Benzinkocher etwas “Super Plus“ zu gönnen.

 

An den Landungsbrücken angekommen stehen die drei Jungs mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht und einer Tasse Kaffee in der Hand beim "Imbiss am alten Elbtunnel".

 

Im Fahrstuhl zieht Alex blank und zeigt seine schönste Seite. Perfekt – der Kapitän und seine Süßwassermatrosen halten was sie versprechen. Auf dem Weg rüber gen Süden steht Alex ganz zur Freude einer 20-köpfigen Gruppe japanischer Touristen noch spontan eins zwei Kickflips.

 

Auf der anderen Seite angekommen baut Aalkalle in Windeseile seine Street-Kitchen auf. Allein die verstopfte Düse vom Benzinkocher macht uns etwas zu schaffen.

 

Der Hafen zeigt sich grau, verhangen und kalt, und büßt dabei nicht einen Funken seiner Schönheit ein. Bilderbuchpanorama. Barkassen, Lotsen, Fähren, Containerschiffe, ein Schwimmkran der HHLA ziehen vorbei.

Eigentlich alles wie gehabt, nur das heute Aalkalle, Cäptn Clepto und Alex auf ihre hanseatischen Zurückhaltung pfeifen. (Zu Recht !)

Man trifft sich zur absoluten Champions League im Verkosten, und Aalkalle macht seinem Namen alle Ehre. Wie von Geisterhand geführt filetiert er im nu das stolze Tier.

Im Hintergrund eine Patrouille der Wasserschutzpolizei die Kalle durchs Fernglas bei der Arbeit zuschaut. Oder vielleicht doch eher Alex, der immer noch in seinem Sonntagsanzug den Schutzmännern stilecht mit einer Astraknolle höflich zuprostet.

 

Alles im Lack? Jo!

 

Der Smutje tischt auf. Der Kapitän beißt herzhaft ins Aalbrötchen. 

 

Und?

 

Geil!

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Wenn du auch mal spontan Lust auf ein Aalbrötchen hast, mach es einfach Aalkalle nach.

 

Zutaten:

 

- Dinkelkornbrötchen

- ca. 500 Gramm Aal (frisch angeln, vom Wochenmarkt oder vorbestellen beim Fischhändler)

- Mehl

- ein Bund frische Petersilie 

- ein Bund frischen Schnittlauch

- 125 Gramm Butter (der Aal muss drin schwimmen)

- eine Knoblauchzehe

- eine Zitrone

- ein bis zwei Charlotten

- Salz & Pfeffer

- Knoblauchcreme

 

Zubereitung:

 

Den Aal vom Rückenmark trennen,so dass man sechs feine Filets erhält. Die Filets in Mehl wenden (die Haut des Aal´s sollte gereinigt sein). Butter in einer Pfanne zergehen lassen und den Aal in der Pfanne braten. Das Brötchen aufschneiden und mit Knoblauchcreme bestreichen. Die Kräuter, Charlotten und den Knoblauch in feine Stücke schneiden, in eine Schüssel geben, Pfeffer und Salz und frischen Zitronensaft hinzugeben. Die Kräutermischung über jeweils zwei goldbraune Aalfilets geben und fertig ist das berüchtigte Aalbrötchen.

Guten Hunger... Euer Aalkalle

 

 

 

Fotos: Rebecca Ruetten